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Das Konzept der 4 Tage Woche – wird es sich etablieren?
28.06.2019 Manuela Hennig Work-Life-Balance
Sinnvoll für die Produktivität oder ein Killer für die Arbeitsmoral?
Warum arbeiten wir eigentlich so lange, wie wir es tun? Fünf Tage produktiv sein, zwei Tage Wochenende, das ist das Sinnbild für das Hamsterrad, aus dem viele durch eine Gründung auszubrechen versuchen. Der geflügelte Begriff: „selbst und ständig“ deutet jedoch schon an, dass es mit der Reduktion der Arbeitszeit als Selbstständiger meistens nicht weit her ist. Doch obwohl Gründer häufig sogar mehr als 56 Wochen arbeiten und das auch zu ungewöhnlichen Zeiten wie nachts und am Wochenende, stimmt die Work-Life-Balance für sie in der Regel dennoch. Der Grund ist die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, die im Leben eines Selbstständigen vorherrschen. Von einer 4 Tage Woche sind sie aber weit entfernt!
Das Konzept der verkürzten Arbeitszeit solltest du dir dennoch einmal näher betrachten, denn es kann durchaus für deine Angestellten eine spannende Angelegenheit sein und als Alleinstellungsmerkmal dienen, um kluge Köpfe in dein Team zu bekommen. Doch was war eigentlich vor der Arbeitszeit, wie wir sie heute kennen, die Regel?
Wo kommt die Fünf Tage Woche eigentlich her?
Vielleicht werden wir in 100 Jahren eine ähnliche Frage stellen, wenn die 4 Tage Woche durch ein neues Konzept abgelöst wird. Vor gut 100 Jahren war die Fünf Tage Woche zumindest noch nicht in Sicht. Man arbeitete von Montag bis Sonnabend und ging dann am Sonntag feiern und saufen. Die englischen Arbeiter trieben es dabei so weit, dass sie am Montagmorgen kaum zur Arbeit fähig waren. Darum bekamen sie den Nachmittag des Sonnabends ebenfalls frei und konnten ihrer Freizeitgestaltung nachgehen.
1908 gab es die erste 5 Tage Woche, und zwar in einer Mühle in den USA. Dort waren viele jüdische Arbeiter beschäftigt, die am Sonnabend, ihrem Sabbat, eigentlich nicht arbeiten dürfen (im jüdischen Glauben ist Sonntag der erste Tag der Woche, und am Sonnabend, dem 7. Tag, wird ausgeruht). Immer mehr Fabriken folgten diesem Beispiel, und während der Zeit der Depression in den 1930er Jahren wurde die 5 Tage Woche überall eingeführt. So sollte die verbliebene Arbeit gerecht verteilt und die massenhafte Arbeitslosigkeit verhindert werden.
In der ehemaligen DDR wurde noch bis 1946 an sechs Tagen die Woche gearbeitet, und zwar insgesamt 48 Stunden lang. Erst ab 1967 profitierten auch die Arbeiter in der DDR von einem zusätzlichen freien Tag. Dafür wurden einige andere Feiertage abgeschafft.
Wie du siehst, war bereits die 5 Tage Woche ein Fortschritt für die Arbeiter, doch seitdem hat sich die Arbeitswelt deutlich gewandelt. Experten behaupten, die 4 Tage Woche sei der nächste Schritt in eine lebenswerte Zukunft. Sie vermuten, wir würden unsere Arbeit dennoch schaffen, denn unsere Produktivität würde steigen. Doch wer kann schon wissen, wie sich eine 4 Tage Woche auswirken würde? Man muss es ausprobieren – und genau das haben einige Unternehmen bereits getan. Mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen!
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Die 4 Tage Woche ist für manche Unternehmen ein Erfolgsrezept
Beim App Entwickler Basecamp wurde die 4 Tage Woche ausgiebig getestet, und das mit großem Erfolg. Man darf jedoch nicht vergessen, dass dahinter ein bestimmtes Konzept steckt, wie das Unternehmen mit seinen Angestellten umgeht. Bei Basecamp werden positive Anreize und Belohnungen großgeschrieben. Die Mitarbeiter bekommen großzügige Boni ausgezahlt, erhalten Elterngeld und müssen im Sommer nur 4 Tage die Woche arbeiten. Auf diese Weise lockt man die besten Köpfe in sein Team, die aufgrund der guten Behandlung dann auch lange in der Firma bleiben. Kein Wunder, dass die Produktivität nicht zu wünschen übrig lässt, wenn sich dort besonders viele kompetente Mitarbeiter tummeln! Doch lässt sich das Konzept der 4 Tage Woche auf beliebige Unternehmen übertragen?
Auch in Deutschland gibt es Unternehmen mit 4 Tage Woche
Warum soll das Modell der 4 Tage Woche eigentlich funktionieren? Das Argument lautet, das man effizienter und produktiver arbeitet. Doch eigentlich stellt diese Theorie doch unterschwellig die Behauptung auf, die meisten Angestellten würden rund einen Tag ihrer Woche mit Ineffizienz und Bummelei vergeuden? Denn wenn sich die Arbeitsleistung so leicht steigern ließe, dann würden Unternehmen dies längst forcieren. Immerhin beruht das erfolgreiche Konzept der Fließbandarbeit darauf. Doch kreative oder intellektuelle Arbeit lässt sich nicht zerstückeln und in einem bestimmtem Takt erledigen. Doch es gibt auch in Deutschland Unternehmen, welche die 4 Tage Woche einsetzen. Für Arbeitnehmer ist dieses Konzept eben auch sehr attraktiv.
Dennoch gibt es verschiedene Varianten der Umsetzung. So bietet die PR Firma Frische Fische ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit, an 4 oder 5 Tagen ins Büro zu kommen und sich so weitgehend selbst zu organisieren. Die 40 Stunden werden dennoch vollgemacht, dann bleibt man eben an 4 Tagen 10 Stunden da.
Das Unternehmen Tandemploy stärkt mit seinen SaaS Lösungen die Vielfalt und Vernetzung in Unternehmen und tritt für mehr Diversity in der Arbeitswelt ein. Dazu zählt natürlich auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit, wobei die Berliner mit gutem Beispiel vorangehen. Sie haben regulär eine 4 Tage Woche und zudem vier neue Feiertage eingeführt, die es sonst nur in Bayern gibt.
Doch der Versuch, eine 4 Tage Woche einzuführen, kann auch kontraproduktiv enden: wie bei Ryan Carson. Ein wesentlicher Unterschied: Seine Firma ist mit 87 Angestellten etwas größer als bei anderen, positiven Beispielen.
Wenn die 4 Tage Woche überhaupt nicht funktioniert
Ryan Carson, der Gründer der Weiterbildungsfirma Treehouse, macht im Jahr 2015 auf sich aufmerksam, als er mitteilte, für sich und seine Angestellten die 4 Tage Woche einzuführen. Er wollte das Konzept ausprobieren und war davon überzeugt, dass die Produktivität ganz nach dem Motto: Work smarter, not harder nicht leiden würde. Doch das Gegenteil war der Fall. Bei GrowthLab Live schildert er, wie er die 4 Tage Woche wieder abschaffen musste und was er selbst heute für ein straffes Arbeitsprogramm hat.
Er arbeitet 65 Stunden die Woche und zwar in einem bestimmten Zeitraum immer nonstop. Seine Mission und seine Geschäfte hätten unter der verkürzten Arbeitszeit gelitten. Er sei ein schlechtes Vorbild gewesen. Es genüge einfach nicht, klüger zu arbeiten – man müsse auch hart arbeiten, denn Optimierung hat ihre Grenzen.
Fazit:
Die 4 Tage Woche ist für dich als Gründer wahrscheinlich ohnehin in weiter Ferne, was nicht weiter schlimm ist, denn es macht einen großen Unterschied, wenn man für sich selbst schuftet. Es könnte aber in vielen Unternehmen das Konzept der Zukunft sein und dir Wettbewerbsvorteile bei deinen Angestellten bieten. Denn die klügsten Köpfe – die auch besonders effizient arbeiten können – werden sich genau aussuchen, in welchen Unternehmen sie ihre Kompetenzen einsetzen.
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Über den Autor
Magistra der Philosophie, seit 11 Jahren selbstständig im DIY Bereich und seit 5 Jahren freiberufliche Texterin. Hat ein Faible für Marketing, WordPress und glaubt daran, dass jeder erfolgreich sein kann – wenn er es richtig anpackt.
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